Weißeritzgymnasium

Erasmus + ist das „EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport – 2014 bis 2020“.

In der Leitaktion 1 gibt es Angebote für das Schulpersonal. In einem der 28 Mitgliedsstaaten der EU oder in Island, Liechtenstein, Norwegen, der Türkei, in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien bzw. in Serbien können Fortbildungskurse zu verschiedensten Themen besucht, Hospitationen an einer Schule oder bildungsrelevanten Einrichtung durchgeführt oder eigene Unterrichtseinheiten in der Praxis vorgestellt werden.

 „Eine Fortbildung im Ausland erweitert die praktischen Kompetenzen von Lehrkräften um die Komponente der internationalen Erfahrung […] vor dem Hintergrund der sich wandelnden gesellschaftlichen Prozesse und im Angesicht bildungspolitischer Herausforderungen.“

https://www.kmk-pad.org

Das Weißeritzgymnasium nimmt seit Ende 2018 am Erasmus+ Programm teil.

Herr Jacob berichtet über seine 1. Mobilität mit ERASMUS-PLUS (Frankreich):

Im Rahmen des ERASMUS-PLUS-Programmes nahm ich kurz vor Weihnachten 2019 an meiner ersten Auslandsreise (genannt „Mobilität“) teil.

Mit dem Projekt „ERASMUS-PLUS, PLUS 4 – Das große Plus für Sachsens Schulsystem“ ist es Lehrkräften aller Fächer gestattet, Auslandsaufenthalt im Sinne von Weiterbildungen wahrzunehmen.

Angefangen von Fortbildungen über Unterrichtsmethodiken, Einsatz neuer Medien bis hin zu Unterrichtshospitationen vor Ort an ausländischen Schulen können Mobilitäten beantragt werden. Diese dauern in der Regel 14 Tage. Ein Festbetrag wird im Vorfeld überwiesen, so dass alle Kosten abgedeckt werden können (Seminargebühren, Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung, etc.).

Meine erste Mobilität führte mich in die Normandie, nach Rouen, um in einem einwöchigen Sprachkurs meine Sprachkenntnisse aufzufrischen.

Eine tolle und gelungene Woche hatte ich in der Jeanne d’Arc – Stadt, obwohl in der Woche vor Weihnachten die Menschen dort genauso hektisch und unruhig wirkten, wie bei uns in Deutschland.

Mein Sprachkurs überraschte mich durch eine moderne Methodik und viel Gruppenarbeit in Kleingruppen. Zudem behandelten wir aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen, wie Migration und Integration, das urbane Leben in Vorstädten sowie der Wandel von Sprache bei Jugendlichen. Eingebettet in die facettenreiche und komplizierte Grammatik, war die Woche ein Hochgenuss der französischen Lebensart, Kultur und Sprache!

Ich kam voll auf meine Kosten und trat, ebenfalls bereichert von den zahlreichen Begegnungen mit Nicht-Europäern, am Wochenende vor Weihnachten wieder die Heimreise mit meinem eigenen PKW an. Das war übrigens auch nötig gewesen, denn durch den Generalstreik der SNCF (Staatsbahn) sowie der Pariser Metro war das Land fast den gesamten Dezember 2019 „lahm gelegt.“

Natürlich wird meine Mobilität Auswirkungen auf unsere Schule sowie auf den eigenen Unterricht haben.

Doch dazu bald mehr in gesonderten Aushängen, Info-Veranstaltungen oder Kurz-Präsentationen (über ERASMUS-PLUS).

Herr Jacob – Februar 2020 –

Ein „Mythen-baum“ findet seinen Platz auf dem Schulhof der „Johanna“

Nach einem Schaffensprozess von  7 Jahren hat die Stele aus Sandstein neben Sitzgelegenheiten linksseitig des Weges zu den Tischtennisplatten unter einer Kiefer ihren Platz gefunden.

Kunstinteressierte Schüler aus der Sek. I unter der Anleitung des Künstlers und Bildhauers Herrn Petrenz schärften ihre Blicke für die Natur: betrachteten Tiere und Gestirne, sammelten Blätter- erfassten die Vielfalt der Formen, verfertigten Entwürfe, beschäftigten sich mit der Handhabung einzelner Werkzeuge und den Eigenschaften des Sandsteins. Endlich ging es ans künstlerisch-praktische Tun, und zwar mit Hammer und Meißel. Auch wurden Tonmodelle gefertigt, gebrannt und auf die Sandstein-Stele übertragen; Blattwerk bzw. Tiere, die im oder am Baum leben – das Leben an sich repräsentieren. Leitend für die künstlerische Arbeit war, so Herr Petrenz, die 2013 vom Schüler Arnd Strobel formulierte Intention: „Der Baum als Zeichen von Entwicklung gleicht einer Schule, die für alle mit ihren Unterschieden ein Dach bildet; hier ist ein Kommen und Gehen, niemals Stillstand…“

Am 23. Januar, zum „Tag der offenen Tür“, war es dann soweit: Herr Petrenz kam zu uns an die Schule. Der „Mythen-Baum“ sollte, nachdem er gesetzt worden war, endlich eingeweiht werden. Die Schüler*innen der Klasse 5/2 mit ihrem Klassenlehrer Herrn Wille empfingen die Gäste: die Schulleiterin Frau Gernat, die Schulteilleiterin Frau Staubach, den Hausmeister Herrn Anders und – stellvertretend für alle Künstler, die an der Sandstein- Stele mitgewirkt haben – den ehemaligen Schüler Florian Fenske. In einem Gespräch stellte sich Herr Petrenz den Fragen der 25 Schüler*innen. In einer herzlichen Atmosphäre, wo auch der Humor nicht zu kurz kam, stand auf einmal die Frage des Gewichtes der Sandstein- Stele im Raum. Sogleich wurde die Rechnung aufgemacht: 20 der 25 Schüler*innen mit einem durchschnittlichen Gewicht von ca. 40 kg bringen 800 kg auf die Waage; so viel wie einst die unbehauene Sandstein-Stele. Dann ging es auf den Schulhof, dort warteten schon Frau Heyse und Herr Oberthuer von der SZ. Die Fünftklässler hatten sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Einer mit Herrn Wille einstudierten Choreografie folgend mit wechselnden Bewegungsabläufen, unterschiedlichen Stellungen, Haltungen und Gesten sprachen die Mädchen und Jungen selbst gedichtete Sprüche. Vier der Sprüche seien stellvertretend genannt:

Menschen und Tiere und Pflanzen und Stein

reih’n in den Kreislauf der Schöpfung sich ein.

Werden und Wachsen und Reifen, Vergehen:

Wir sind die Mythen, wir bleiben bestehen.

 

Leuchten am Himmel die Sterne noch heiß?

Leuchten doch, ach, schon so lange! Wer weiß,

aus welcher geöffneten Hand sie gefallen

Milliarden, Billiarden, Trilliarden und alle. […]

 

Hier steh‘n wir Kinder, sind selber geboren,

und irgendwie auch noch ganz grün hinter’n Ohren,

gehen durch die grüne Welt unter dem Himmelszelt 

Wir staunen, und sprießen: Saft und Radieschen.

 

Gibt’s da noch was zwischen Erde und Himmel?

Weihnachten immer nur Bart und Gebimmel?

Geheimnis der Zeit zwischen Anfang und Jetzt?

Zum Zeichen der Zeichen: Ein Stein wird gesetzt.

 

Mit Bewunderung, Dankbarkeit und Freude wurde diese Aufführung von allen Anwesenden aufgenommen.

Nun steht die Stele – von den Kunstschaffenden freigegeben, dem nicht nur jugendlichen Betrachter Anregung – wirken die Zeiten und die Natur weiter: die Sonne, die Winde, der Regen…

Erwähnt sei, dass das Projekt auch dank der finanziellen Unterstützung seitens des Schulfördervereins seine Umsetzung hat erfahren können. Hilfreiche Unterstützung kam auch von unserem Hausmeister Herrn Anders.

Thomas Stenzel